
Trainleaders / The Trainleaders
Bandgeschichte

© Gerhard Michl
1989 - 2003 bzw. 2008 - 2009 bzw. 2016
Graz
Andreas "der Heuler" Heubrandtner: Gitarre, Gesang
Anne "der Balg" Weinhardt: Schlagzeug (1993-2003, 2016)
Clemens "das Blut" Bernhardt: Schlagzeug, Gesang (bis 1994)
Günter "der Block" Hohl: Bass, Gesang
Manfred Hawranek: Keyboards, Gesang (bis 1991)
Marcus "das Maul" Heider: Gitarre, Gesang (ab 1991)
Michael "Muck" Willmann: Schlagzeug (2009)
The Trainleaders entwickelten sich Ende der Achtziger aus der stark Beatles-orientierten Schülerband Van Beathoven. Ursprünglich in der Obersteiermark beheimatet, versuchte das Quartett seinen ganz persönlichen Stil zu finden, der die unterkühlt britischen Sounds der Achtziger zum Vorbild hatte (Smiths, Cure, Echo & the Bunnymen ...). 1989 gelang ihnen als völlige Nobodies der Gewinn des Steirischen Bandwettbewerbs in Graz. Dieser Erfolg bescherte zumindest in der Steiermark ein respektables Medienecho, was zahlreiche Konzerte in ganz Ostösterreich und erste Sudioaufnahmen (für den Sampler „Das Zelt") möglich machte. Dem Tourstress nicht gewachsen zeigte sich allerdings der junge Keyboarder, weshalb ein großer Teil der Gigs ohne ihn bestritten und schließlich Ersatz gefunden werden mußte.
Der logische Nachfolger war ein alter Freund der Band, Ex-Food und Ex-Bad City Boys-Sänger Marcus „Das Maul" Heider, der sowohl Musik als auch Auftreten der Band deutlich mitbeeinflussen sollte. In der neuen Besetzung wurden die Trainleaders deutlich bunter und poppiger und entdeckten ihre Liebe zu opulent durchkonzipierten Live-Konzerten mit Diaprojektionen und von der Decke regnenden Blumen. Den Höhepunkt dieser Periode stellte die Produktion der MC „Songs & Trips" dar, die im Dezember 1992 unter der Regie von Andy Baum entstand.
Das Jahr 1993 brachte einen erneuten Besetzungswechsel mit sich, da Schlagzeuger „Das Blut" sich kurzfristig entschloß, nach Sibirien auszuwandern. Als Nachfolgerin wurde die blutjunge Drummerin Anne „Der Balg" Weinhardt engagiert, die eine gehörige Portion Rock in den Stil der Band miteinfließen ließ. In dieser Besetzung nahmen The Trainleaders 1994 ihre erste CD „Whatever comes around" auf, die ihnen neben einer Österreich-Tour auch zahlreiche internationale Kontakte wie z.B. zum Produzenten der US Band The Runaways Kim Fowley ermöglichte. Diese erschien, wie auch das Folgealbum "Everything Moves" von 1996 und alle weiteren Produktionen der Band auf dem bandeigenen Label "engine records".
2001 gelang mit „Stranger than before", die bisher reifste und druckvollste Aufnahme der Band. Die Band war knapp dran, „es zu schaffen". Sony diskutierte ein Signing in ihrer Redaktionskonferenz, aber man scheiterte am Veto eines Vertriebsleiters. Mit dem Umzug von Gitarrist Andreas „Heuler" Heubrandtner nach Wien und der Trennung von Schlagzeugerin Anne Weinhardt zeichnete sich eine erste Pause im Schaffen der Trainleaders ab.
Ende 2008 reanimierte Marcus Heider mit dem Schlagzeuger Michael Willmann, Günter Hohl und Andreas Heubrandtner den leblosen Bandtorso. Im Mai 2009 spielten sie ein umjubeltes Comeback-Konzert im Orpheum, das sie auch auf dem Videomitschnitt „Replay" festhielten. Es folgte eine erneute Schaffenspause.
Im Dezember 2016 trafen sich The Trainleaders in der originalen CD-Besetzung mit Anne Weinhardt am Schlagzeug beim 50. Geburtstag von Marcus Heider für einen Auftritt im Barbereich des Explosiv/Graz. Das Konzert war fulminant, die Stimmung großartig. Dennoch resultierten daraus keine weiteren konkreten Pläne für Konzerte oder Aufnahmen. Somit muss das Publikum weiter auf ein dauerhaftes Revival der Band warten.
[Günter Hohl / Marcus Heider / Rockarchiv Steiermark 2019]