
EAV
Interviews
Thomas Spitzer im O-Ton
November 2011, Leibnitz
Wie Gert Steinbäcker und Walter Hammerl anfangs sehr wichtige Wegbegleiter waren, war später die Grazer Szene generell für Thomas Spitzer ein sehr inspirierender Pool an Musikern.
„Eine Family“ meint Spitzer waren STS und EAV oder Kollegen wie Wilfried, der erster Sänger der EAV war und eine sehr wichtige Figur in den Anfängen der Band, oder Boris Bukowski und andere.
Grazer Szene und Wegbegleiter.mp3, 03:26
Nach dem Bundesheer ging Spitzer Anfang der 1970er nach Wien und studierte auf der Akademie für angewande Kunst Grafik um Karikaturist zu werden. Er sah Eik Breit, Nino Holm und Anders Stenmo als Folktruppe auftreten und ein Jahr später entwickelten sie durch die gemeinsame Liebe zur Karikatur eine Musiktheatergruppe im Comicstil. Die Anfänge fanden vor Allem in Hamburg statt, wo Walter Hammerl sich sehr wirksam in Szene setzte und der EAV verhalf sich einen Namen zu machen. Auch Otto Walkes war nicht unbeteiligt wie Spitzer erzählt.
Wien und die Anfänge der EAV.mp3, 07:21
Zunächst war Wien kein einfaches Pflaster für die Erste Allgemeine Verunsicherung, die Band etablierte sich jedoch durch ein kompaktes Programm und vor Allem durch Aktionen abseits der Bühne, wie beispielsweise dem Beiseiteschieben des Porsches eines Rektors der Linzer Uni. In Berlin und Hamburg bereits etabliert und Hallen ausverkaufend musste sich die EAV in Österreich erst mühevoll etablieren. Die Volksdroge Nummer eins in Österreich war auch ein Thema dass der Band nicht ganz unbekannt war. Für Spitzer waren die ersten Jahre der Band und die Zeit in Graz davor die künstlerisch am wichtigsten Jahre.
EAV etabliert sich in Österreich.mp3, 05:31
Nachdem Thomas Spitzer auf der Akademie sein Diplom, durch eine Ausstellung bestehend aus Bühnenbilder und Comicstrips der EAV, absolvierte, zog die Band in ein Haus in der Oststeiermark. Der Grund dafür war, dass Spitzer ein Kind bekommen hat und auch andere Mitglieder der Band ihre Wurzeln in Steiermark hatten. Die WG in der Oststeiermark war sofort verdächtigt und dies führte sogar zu einer Verhaftung, da die Gendarmerie Kirchbach RAF Mitglieder im Umfeld der EAV vermutete. Nach den ersten Top Ten Platzierungen änderte sich naturgemäß die Situation.
EAV zieht in die Steiermark.mp3, 06:30
Durch den Suizid von Walter Hammerl übernahm Klaus Eberhartinger zunehmend den Gesang. Es wurden auch Hits geschmiedet und - „Klar, wer Hits hat, ist verdächtig“ - fiel mit dem Zugewinn des breiten Publikums laut Spitzer auch ein politisch interessiertes ursprüngliches Publikum weg.
Sänger und Image der EAV.mp3, 02:16
Thomas Spitzer erzählt Anekdoten von Einsatz bei Bühnenbildbauten und Improvisationen um in ungeeigneten Räumen das Programm bestmöglich darzubieten. „Global versagen, aber im Detail nie sparen…) nennt er sein gelebtes Motto.
Einsatz und Improvisation.mp3, 04:08
Seit 1985 war die EAV nicht mehr gemeinsam als Band im Studio erzählt Spitzer. Für ihn war die Zeit von 1977 bis Anfang der 1980er Jahre am interessantesten weil die Band als Kollektiv gearbeitet hat. Wichtige „Inhalte zu transportieren“ oder „lustig zu sein“ war in der EAV stets eine Gradwanderung. Der kommerzielle Erfolg durch „lustige“ Songs war aber auch ein Phänomen der Zeit und würde so wie vor 25 Jahren heute auch nicht mehr funktionieren, meint Spitzer.
Arbeitsweisen, Inhalt vs. Lustig.mp3, 04:57
Wilfried Scheutz im O-Ton
25.1.2008, in seinem Haus in Pressbaum
Wilfried Scheutz war von 1978 bis 1979 Sänger der EAV und war auch für schauspielerische Grundlagen zuständig. Sein Engagement entstand durch Ausfall eines anderen Projektes. Bei der EAV lernte Wilfried auch seine Frau Marina kennen.
[Wilfried zur EAV.mp3, 03:31]
Doc Hammerl war für Wilfried Scheutz sehr interessant, hing aber seiner Meinung nach zu sehr an Thomas Spitzer. Er erzählt eine Anekdote über Doc Hammerls Auftritt mit erregtem Glied und betont die grenzenlosigkeit seiner Persönlichkeit, die er wie erwähnt sehr schätzte.
[Wilfried über Doc Hammerl.mp3, 02:48]
Die Zeit mit der EAV und seinen Theaterengagements war für Wilfried eine "Abnabelung" von der "normalen" Gesellschaft und für ihn eine sehr wichtige und interessante Zeit.
[Abnabelung.mp3, 00:52]
Freddy Tezzele im O-Ton
08.05.2008, Sternwirt, Graz
Freddy Tezzele hat an den ersten Aufnahmen der EAV und auch als Livetechniker bei ihren Konzerten gearbeitet. Doc Hammerl hat kurz nach den Arbeiten zu "Cafe Passe" Selbstmord begangen.
[Tezzele über EAV.mp3, 00:43]
Erich Reinberger im O-Ton
11.01.2008, in seinem Haus in Grambach
Erich Reinberger erzählt kurz von seinem Eindruck über die EAV zu ihren Anfangszeiten.
[Reinberger über EAV.mp3, 00:24]
Kurt Keinrath im O-Ton
2009, Feldbach
Als Kurt Keinrath noch nicht selbst bei der EAV spielte, zog er noch mit seiner eigenen Band Zäus durch die Lande, die EAV waren damals aber ihre grossen Vorbilder!
EAV für Arme.mp3, 1:40
Über die EAV_Tour 2009.mp3, 0:23
.....und allgemein seine Zeit bei der EAV.mp3, 1:41